Fairy Tale

“Fairy Tale”

von Stephen King , Heyne Verlag

Meine Bewertung

„ Ein Tapferer hilft. Ein Feigling macht Geschenke. 


Inhalt/Klappentext:

Der siebzehnjährige Charlie Reade hat kein leichtes Leben. Seine Mutter starb, als er drei war, und sein Vater ist dem Alkohol verfallen. Eines Tages offenbart ihm der von allen gemiedene mysteriöse Nachbar auf dem Sterbebett ein Geheimnis, das Charlie schließlich auf eine abenteuerliche Reise in eine andere, fremde Welt führt. Dort treiben mächtige Kreaturen ihr Unwesen. Die unterdrückten Einwohner sehen in Charlie ihren Retter. Aber dazu muss er erst die Prinzessin, die rechtmäßige Gebieterin des fantastischen Märchenreichs, von ihrem grausamen Leiden befreien.

“Fairy Tale” – Eigene Meinung:

Auf einige Bücher wartet man das ganze Jahr schon sehnsüchtig, weil man förmlich spürt, dass sie nur wunderbar werden können. Wo das Lesen zum Genuss wird und man Raum und Zeit vergisst.
So und nicht anders war für mich dieser neue „King“. Wobei „anders“ dann doch ganz zutreffend erscheint, denn Abseits von Grusel und Horror, hat der Autor mal ganz unverhofft einen Fantasy-Roman zu Papier gebracht.
Aber im Grunde, und das musste ich auch bei „Fairy Tale“ feststellen, gibt es nichts, dass Stephen King nicht kann.

Die Geschichte, die aus der Sicht den 17-jährigen Charlie erzählt wird, konnte mich allumfassend in seinen Bann ziehen und mitreißen.
Stephen King lässt sich mit seiner Vorgeschichte um Charlie, seinen mürrischen Nachbarn und dessen Hund Radar auf den ersten 300 Seiten viel Zeit und holt erzählerisch weit aus. Dennoch erzeugte dies bei mir, als Leser, eine fast spürbare Bindung, die die Protagonisten förmlich zu alten, liebgewonnenen Freunden werden ließ. Gleichzeitig stelle sich hier auch das probate, heimelige Gefühl ein, dass ich beim Lesen der King-Romane so liebe und schätze. Und dass, obwohl es nicht wie gewohnt, in Maine spielt. *schmunzel*

Mit Charlie´s Betreten der magischen Welt entfesselt King eine völlig andere Seite der Erzählung die er aus meiner Sicht wunderbar umgesetzt hat. Überall finden sich kleine versteckte Hinweise und Zeichen auf bekannte Märchenfiguren. Sei es ein Vergleich zu Rumpelstilzchen, die drei kleinen Schweinchen, die Gänsemagd oder Jack und die Bohnenranke. Ein wahres Fest, ohne dass die Geschichte in irgendeiner Art ins Lächerliche abdriftete.
Zudem bekommt man eine wunderbar in Szene gesetzte Welt, die der Autor so bildhaft und ansprechend beschreibt, dass ich immer das Gefühl hatte „in“ der Geschichte zu sein. Eine große Kunst!
Auch Gefühlsmäßig war einfach ALLES dabei. Ich habe gelacht, gelitten und ja, sogar auch Tränen der Freude und auch Trauer vergossen…und das passiert wahrlich nicht oft.

Vermutlich wird diese neue Erzählung nicht bei jedem eingefleischten King-Fan die gleiche Begeisterung hervorrufen, wie bei mir, aber ich kann „Fairy Tale“ jedem ans Herz legen, der ausschweifende Erzählungen, fantastische Welten und Märchen und natürlich Stephen King liebt.

Fazit:

Für mich die beste fantastische Erzählung des Jahres und eine ganz klare Leseempfehlung!

Eure Nora

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