Besser grübeln
„Besser grübeln“
von Judith Werner , Kösel Verlag
Inhalt/Klappentext:
AUSGEGRÜBELT: Was wirklich gegen overthinking hilft
Grübelschleifen rauben Kraft und sind ungesund. »Gedankenstopp« heißt da das Wundermittel, das uns der Self-Help-Markt verordnen will. Doch wenn wir auf Knopfdruck aufhören könnten im Kreis zu denken, würden wir das nicht ohnehin tun? Und viel mehr noch: Sollten wir das überhaupt?
Philosophin Judith Werner sagt nein. Denn alles stummzuschalten, was die Gedanken kreisen lässt, hält uns nur vom Lösen unserer Probleme ab. Und das hat nicht zuletzt auch eine gesellschaftliche Dimension. Wir sollten lieber lernen besser, statt weniger zu denken – und genau damit das Overthinking in Schach halten.
„Besser grübeln“ – Eigene Meinung:
Judith Werner hat mit „Besser Grübeln“ ein Buch geschrieben, das den Spagat schafft zwischen unterhaltsamer Selbsthilfe und geistreichem Seelenstriptease – und dabei öfter zum Schmunzeln bringt, als einem Dauergrübler lieb sein dürfte. Schon der Titel verspricht eine unkonventionelle Herangehensweise an ein Thema, das man sonst eher mit schlaflosen Nächten als mit Wortwitz verbindet.
Die Autorin zeigt: Grübeln muss kein dunkler Abgrund sein, sondern kann – richtig genutzt – ein ziemlich cleveres Werkzeug werden. Dass sie dabei keine trockene Psychovorlesung abliefert, sondern charmant, elegant und mit spitzer Feder durchs Gedankenlabyrinth führt, hat mich überzeugt. Selten fühlte sich das Ergründen der eigenen Gedankenspiralen so wenig nach Selbstoptimierungsdruck an.
Einen Stern ziehe ich nur ab, weil nicht alle Abschnitte die gleiche Tiefe erreichen – an manchen Stellen hätte ich mir ein bisschen weniger Stil und ein bisschen mehr Substanz gewünscht. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau.
Fazit:
„Besser Grübeln“ ist ein Buch für alle, die nachts wachliegen – und es sich dabei gerne auch mal ein bisschen gemütlich machen. Empfehlenswert für Grüblerinnen mit Humor und Denkerinnen mit Stil
Eure Nora