Starling House

„Starling House

von Alix E. Harrow , Goldmann Verlag

Meine Bewertung


Inhalt/Klappentext:

Auf die junge Opal übt Starling House eine seltsame Faszination aus. Das verwunschene Anwesen am Rande der Kleinstadt Eden, Kentucky, gehörte im 19. Jahrhundert der Autorin des Romans »The Underland«. Als Kind hatte sich Opal in die Geschichte dieses Buchs geflüchtet, nun ist es das verfallende Gebäude selbst, das ihr wie eine Zuflucht erscheint. In Wahrheit lebt sie mit ihrem Bruder Jasper in einem Motel und hält sich mit Aushilfsjobs über Wasser. Bis ihr Arthur Starling, der unnahbare Erbe von Starling House, eine Stelle anbietet. Opal nimmt das Angebot an, obwohl alle anderen Einwohner von Eden das Herrenhaus meiden. Albträume und Ungeheuer sollen das Gelände heimsuchen und ihren Ursprung in einer Vergangenheit haben, die wie ein Fluch auf der Stadt liegt …

„Starling House“ – Eigene Meinung:

In „Starling House“ von Alix E. Harrow tauchen wir in das Leben der 26-jährigen Opal ein, die sich nach dem Tod ihrer Mutter allein um ihren jüngeren Bruder Jasper kümmert. Mit schlecht bezahlten Jobs und fragwürdigen Mitteln versucht sie, ihm eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Als sie das Angebot erhält, im geheimnisvollen Starling House als Haushälterin zu arbeiten, nimmt sie den Job an, obwohl das Haus als verflucht gilt und der Besitzer, Arthur Starling, alles andere als einladend ist. Doch hinter den verschlossenen Türen und im Nebel verbirgt sich eine viel dunklere Geschichte, die Opal und Arthur gemeinsam bewältigen müssen.

Die Atmosphäre dieses Buches ist zweifellos eine der größten Stärken. Harrow schafft es, eine dichte und düstere Stimmung zu erzeugen, die den Leser von Anfang an gefangen nimmt. Das Starling House selbst spielt eine zentrale Rolle und wird beinahe zu einem lebendigen Charakter – ein geheimnisvoller Ort voller Geheimnisse, der gleichzeitig fasziniert und beunruhigt. Die Autorin gelingt es hervorragend, das Setting lebendig und bedrohlich wirken zu lassen, ohne dabei in Klischees zu verfallen.

Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und brechen mit gängigen Stereotypen. Opal ist keine typische Heldin, sondern eine komplexe, widersprüchliche Figur, die bereit ist, alles zu tun, um ihren Bruder zu unterstützen. Sie wirkt durch ihre Ecken und Kanten authentisch, was sie zu einer sehr greifbaren Protagonistin macht. Arthur bleibt lange distanziert und mysteriös, was seine Rolle im Gesamtbild nur interessanter macht. Die romantische Entwicklung zwischen den beiden Figuren hätte allerdings etwas weniger Raum einnehmen können, da sie teilweise den Fokus von der eigentlichen Geschichte ablenkt.

Die Handlung verläuft eher langsam und setzt mehr auf subtile Spannung als auf spektakuläre Wendungen. Das Buch lebt von seiner Atmosphäre und den mysteriösen, bedrohlichen Untertönen, die sich nach und nach entfalten. Der Plot dreht sich oft um die Geheimnisse des Hauses, was zwar fesselnd ist, in der Mitte jedoch etwas an Dynamik verliert. Dennoch bleibt die Geschichte bis zum Ende packend, insbesondere durch die langsame Enthüllung der Geheimnisse, die sich hinter dem Starling House verbergen.

Fazit:

„Starling House“ überzeugt mit seiner dichten, unheilvollen Atmosphäre und authentischen Charakteren. Wer auf der Suche nach einer mystischen und düsteren Erzählung mit einem Hauch von Magie und subtiler Spannung ist, wird hier nicht enttäuscht.

Eure Nora

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.