Kein Zurück

„Kein Zurück“

von Stephen King , Heyne Verlag

Meine Bewertung


Inhalt/Klappentext:

Die Polizei zieht Privatermittlerin Holly Gibney zurate. Ein anonymes Schreiben hat eine Mordserie angekündigt. Das erste Opfer ist eine unbescholtene Frau, in der Hand hält sie einen Zettel. Der Name darauf verweist auf eine Geschworene, die an der Verurteilung eines Unschuldigen beteiligt war, der im Gefängnis erstochen wurde. Der verrückte Täter tötet als „Sühneakt“ wahllos Ersatzopfer anstelle der Geschworenen? „Die Schuldigen am Tod des Unschuldigen sollen leiden“, hieß es. Das Morden geht weiter. Während Holly fiebrig das Puzzle zusammensetzt, hat sie auch alle Hände voll damit zu tun, Anschläge auf eine Feministin abzuwehren, der sie als Personenschützerin dient. Wie zielgerichtet strebt alles auf eine einzige große Katastrophe zu.

„Kein Zurück“ – Eigene Meinung:

Manchmal hat man einfach Pech bei der Reihenfolge, oder? Während ich parallel „Der Anschlag“ gelesen habe – ein absolut brillantes King-Meisterwerk mit Zeitreise, JFK und Gänsehaut deluxe – kam „Kein Zurück“ dagegen eher wie ein netter Spaziergang im Park daher. Leider ohne Gewitter. Oder Zombies. Oder Weltuntergang.

Die Story war solide – psychologisch dicht, düster, mit einem Hauch von „Was zur Hölle geht hier eigentlich ab?“. Also ein typischer King. Aber eben keiner, bei dem man nachts das Licht anlassen muss. Spannung war da, keine Frage – aber das große „WOW“ blieb bei mir aus.

Und dann ist da natürlich Holly Gibney. Ich liebe diesen Charakter – eigen, sensibel, clever, irgendwie tragisch und gleichzeitig tough. Aber in „Kein Zurück“? Da kam sie für meinen Geschmack nicht so richtig zur Geltung. Sie war da, aber eher wie ein Nebenact bei einem Konzert, bei dem man eigentlich wegen ihr gekommen ist. Ich hätte ihr mehr Bühne, mehr Tiefe, mehr Glanz gewünscht – gerade weil ich weiß, was in ihr steckt!

Ich habe mich über weite Strecken gut unterhalten gefühlt – aber im direkten Vergleich mit „Der Anschlag“ hatte dieses Buch bei mir einfach einen schweren Stand. Sorry, Kein Zurück – du warst gut, aber neben dem großen Bruder eher solide Handwerksarbeit statt Bühnenfeuerwerk.

Fazit:

Lesenswert, besonders für King-Fans und Holly-Liebhaber – aber mit gedämpften Erwartungen. Vielleicht einfach lesen, wenn man gerade nicht „Der Anschlag“ frisch inhaliert hat. Sonst fühlt es sich an wie ein Rockkonzert, bei dem plötzlich der Hausmeister ans Mikro tritt.

Eure Nora

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