Vergessene Sterne

„Vergessene Sterne“ – Die Lichter unter London 2

von Anne Herzel , CrossCult Verlag

Meine Bewertung


Inhalt/Klappentext:

Die Reise in die Unterwelt geht weiter! Nach dem Erreichen der vierten Tiefenschicht müssen Maeve und Blaise feststellen, dass ihr Weg zum Grund der Katakomben noch nicht beendet ist. Eine Heilung für Maeves Zeichnung rückt zunächst in weite Ferne, bis neue Verbündete auf alte Feinde treffen. Auf jenen Ebenen, die kein Mudlark je betreten hat, enthüllt sich das meistgehütete Geheimnis der Katakomben. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, in dem Maeve und Blaise über das Schicksal von Ober- und Unterwelt entscheiden müssen. Doch verfolgt von dem Wächter und konfrontiert mit den Rachegelüsten der Mudlarks muss sich Maeve eine zentrale Frage stellen: Auf welcher Seite steht sie eigentlich?

„Vergessene Sterne“ – Eigene Meinung:

Anne Herzel führt in „Vergessene Sterne“ die Geschichte aus „Verlorene Städte – Lichter unter London“ fort und schließt damit ihre atmosphärische Dilogie überzeugend ab. Der zweite Band knüpft unmittelbar an die Ereignisse des ersten Teils an und vertieft sowohl die Handlung als auch die emotionale Entwicklung der Figuren. Besonders die bildhafte Sprache und das dichte Setting, das erneut zwischen Realität und Fantasie pendelt, tragen dazu bei, dass man schnell wieder in die Welt tief unter den Straßen Londons eintaucht.

Die Autorin versteht es, Spannung und Gefühl geschickt zu verbinden. Gleichzeitig wirken einige Passagen etwas zu ausführlich, wodurch die Handlung stellenweise an Tempo verliert. Diese „Längen“ nehmen dem Roman etwas von seiner Dynamik, die im ersten Teil stärker präsent war. Auch die Protagonistin zeigt sich mitunter anstrengend in ihrer Art, zwar nachvollziehbar in ihrer Zerrissenheit, aber gelegentlich zu wehleidig, um Sympathie über längere Strecken zu halten.
Trotz dieser Kritikpunkte überzeugt „Vergessene Sterne“ als solider und stimmungsvoller Abschluss. Die Auflösung der zentralen Konflikte ist zufriedenstellend, emotional greifbar und bietet ein stimmiges Ende für eine Reihe, die sich durch Originalität, Atmosphäre und sprachliche Feinheit auszeichnet.

Fazit:

Ein gelungener Abschluss einer fantasievollen Dilogie, die vor allem durch ihr Setting und ihre dichte Erzählweise besticht. Trotz einiger Längen und kleiner Schwächen in der Figurenzeichnung bleibt „Vergessene Sterne“ ein unterhaltsames und lesenswertes Buch.

Eure Nora

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