Monster auf der Couch

“Monster auf der Couch” – Der rätselhafte Fall der verschwundenen Psychologin

von Jenny Jägerfeld und Mats Strandberg

Meine Bewertung

Ich glaube vielmehr, das wir die Bezeichnung “Monster” bei Wesen anwenden, die wir nicht verstehen, weil sie sich anders als wir selbst verhalten oder auch anders aussehen. Was immer fremd ist, kann leicht mit dem Bösen verwechselt werden, weil wir Angst davor haben.!<<”  Jenny Jägerfeld und Mats Strandberg / Monster auf der Couch (S. 258)

Monster auf der Couch

Inhalt/Klappentext:

Der bipolare Doktor Jekyll, die polyamoröse Vampirin Carmilla, der Narzisst Dorian Gray und Familie Frankenstein bekommen, was sie brauchen: eine Therapie!

Eine Psychologin verschwindet spurlos – in ihrem verlassenen Büro findet die Polizei Akten über ihre Patienten: Dr. Jekyll, Dorian Gray, Carmilla und Viktor Frankenstein. Ist es möglich, dass die zum Leben erwachten Figuren der Schauerliteratur tatsächlich in Therapie sind? Welche Geheimnisse hat die Psychologin über sie herausgefunden? Warum befinden sich Blutspritzer auf den Dokumenten? Und wollte die Verschwundene tatsächlich ein Buch mit dem Titel »Monster auf der Couch« schreiben? Nur wer die Akten der Psychologin durchstöbert, kann dem Mysterium ihres Verschwindens auf den Grund gehen und wird belohnt mit schauderhaftem Wissen: nämlich was uns Menschen zu Monstern macht – und Monster zu Menschen …

Eigene Meinung:

Diese Geschichte inhaltlich zu bewerten ist mir diesmal unglaublich schwergefallen. Gleichzeitig bin ich auch ein bisschen enttäuscht, dass eine im Grunde gute Idee so schwach umgesetzt wurde.

Doch beginnen wir zunächst einmal mit der Gestaltung des Buches. Davon war ich überaus begeistert. Ein Sammelsurium aus Briefen, Emails, Gesprächsprotokollen, Fotos, Zeichnungen und Interviews bilden eine abschließende Geschichte. Alles zusammen empfand ich dies liebevoll und anschaulich zusammengesetzt und optisch ansprechend. Auch der Schreibstil ist flüssig und eingängig. Die Erzählung ist in die jeweiligen Sachakten der protokollierten Monster in ihrer zeitlichen Abfolge unterteilt. Allerdings war mir bis zum Schluss nicht wirklich klar, wie genau die Monster aus der Vergangenheit in unsere Gegenwart ins Sprechzimmer der Psychologin gelangten.

An sich sind die Interviews gut erzählt. Wer aber die ursprünglichen, klassischen Geschichten kennt und das dürfte nahezu jeder sein, für den ist alles vorhersehbar. So ging es natürlich auch mir und ich habe demzufolge irgendwann angefangen ganze Textpassagen zu überfliegen, weil ich ja im Grunde eh schon wusste, worauf ich hinarbeite. Ab der Hälfte des Buches fing ich dann natürlich an, den konkreten Sinn dieser Geschichte zu hinterfragen.

Nebenher war die Psychologin selbst, aus meiner Sicht, etwas anstrengend. Sprechen Psychologen in Therapiestunden wirklich so viel über sich selbst und ihre privaten Probleme bzw. Umstände? Ich hoffe nicht!

Auf den insgesamt 464 Seiten wollte irgendwie keine richtige Spannung zustande kommen und so rennt man dem Erwartungsluftballon eigentlich nur hinterher, in der Hoffnung, dass der große Knall endlich kommen mag. Natürlich kommt es am Ende zu einer Auflösung und die ist auch gar nicht mal so schlecht erdacht, allerdings auch hier wieder ziemlich unaufgeregt und fad. Sehr, sehr schade.

Fazit:

Wie schon erwähnt, eine im Grunde gute Idee, die ohne den nötigen Nervenkitzel umgesetzt wurde. Abschließend möchte ich allerdings noch erwähnen, dass dieses Buch weder ein psychologisches Sachbuch noch in irgendeiner Art eine Fachliteratur darstellt. Es dient lediglich der Unterhaltung und ist ein frei erfundener Roman aus dem Fantastik-Bereich. In einigen anderen Bewertungen auf diversen Plattformen habe ich festgestellt, dass sich einige Leser diese Thematik dann doch etwas zu sehr zu Herzen nahmen.

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