Billy Summers

„Billy Summers“ 

von Stephen King

Meine Bewertung

Auch das Schreiben ist eine Art Krieg, nur führt man den mit sich selbst. Die Geschichte ist das, was man trägt, und jedes Mal wenn man etwas hinzufügt, wird sie schwerer“ – Stephen King

Billy Summers

Inhalt/Klappentext:

Billy ist Kriegsveteran und verdingt sich als Auftragskiller. Sein neuester Job ist so lukrativ, dass es sein letzter sein soll. Danach will er ein neues Leben beginnen. Aber er hat sich mit mächtigen Hintermännern eingelassen und steht schließlich selbst im Fadenkreuz. Auf der Flucht rettet er die junge Alice, die Opfer einer Gruppenvergewaltigung wurde. Billy muss sich entscheiden. Geht er den Weg der Rache oder der Gerechtigkeit? Gibt es da einen Unterschied? So oder so, die Antwort liegt am Ende des Wegs.

Eigene Meinung:

Ganz egal, was Stephen King in die Hand nimmt, er kann mich einfach nicht enttäuschen! Wie bereits Viele wissen, kann King genauso gut Thriller schreiben, wie Horrorgeschichten. Vielleicht sogar noch besser, denn dies hat er für mich definitiv mit seinem neusten Werk „Billy Summers“ bewiesen.

Schon allein die Tiefe, mit der er Billys unterschiedliche Identitäten skizziert und immer wieder das Rad zur Kindheit und den späteren Erlebnissen des Kriegsveteranen und Auftragskillers schlägt ist einfach unglaublich und ich habe es auf jeder der 700 Seiten geliebt und genossen.

Diese Geschichte hatte einfach alles, was mein Leserherz verzückt. King hat unglaublich gut und detailreich das Gerüst aller Deckidentitäten des Billy Summers zusammengebastelt. Ich habe so mit ihm mitgefiebert, war aufgeregt beim Vollzug seines letzten Auftrages, hab mit Billy gelitten und geweint.

Ab der Hälfte des Buches bekommt Billy noch eine weibliche Nebendarstellerin an die Seite, die sein Leben ab diesen Zeitpunkt ganz schön auf den Kopf stellt. Mit dem Erscheinen der jungen Alice kommt ein Wandel zustande, der beide Persönlichkeiten massiv ändert, gar wachsen lässt. Doch dazu möchte ich hier nicht zu viel preisgeben. Das würde die Spannung deutlich schmälern.

Besondere Faszination bestand für mich für das „Buch im Buch“, dass Billy Summers, während der Vorbereitungen für seinen letzten Auftragsmord zu schreiben beginnt. Als jahrzehntelanger Erfolgsautor stelle ich es mir unglaublich schwer vor, wie ein blutiger Anfänger bzw. schon fast kindlich und einfältig zu schreiben und doch gleichzeitig so glaubwürdig rüber zu kommen. Man fühlt die Tristesse seiner Kindheit und Jugend, die wenigen glücklichen Momente, die Armut und Gewalt. Mit Billys älter werden ändert King gleichzeitig die Erzählreife und den Schreibstil dieser Lebensgeschichte, wodurch das Ganze einen noch viel authentischeren Rahmen bekommt.

Fazit:

Für mich stellt „Billy Summers“ Stephen Kings bisher besten Thriller dar. So unglaublich facettenreich, wahnsinnig gut durchdacht und fesselnd. Wer „Der Anschlag“ schon mochte, wird „Billy Summers“ lieben!

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