Der König in gelb
„Der König in gelb“
von Robert W. Chambers , Anaconda Verlag
Inhalt/Klappentext:
Das frühe Meisterwerk der Weird Fiction & Vorbild für H. P. Lovecraft
Wer das liest, verliert den Verstand – so ergeht es allen, die das Theaterstück »Der König in Gelb« auch nur zu Gesicht bekommen, denn das fatale Werk enthält eine grässliche Wahrheit. Dieser Klassiker der Horrorliteratur ist feinster Stoff für alle, die abgründiges Entsetzen lieben. Chambers’ zehn Geschichten erzählen von Wahnsinn, Liebe, Krieg und anderen welterschütternden Dingen. Sie haben Großmeister H. P. Lovecraft tief beeindruckt und stark inspiriert. Die vollständige Ausgabe aus dem Jahr 1895 erscheint hier in neuer Übersetzung.
Neu übersetzt: Klassiker und Vorläufer des modernen Horror-Genres
H.P. Lovecraft war tief beeindruckt von dieser Textsammlung, die als Brücke zwischen Gothic Horror des 19. Jahrhunderts und der späteren Horror-Literatur gilt
Ein Schlüsseltext für das Verständnis der Entwicklung des Genres und somit ein Ein Muss für Horror-Fans
Atmosphärische Dichte, psychologische Tiefe, stilistische Eleganz und innovative Erzählweise.
„Der König in gelb“ – Eigene Meinung:
Robert W. Chambers’ Textsammlung aus dem Jahr 1895 gilt als Referenzwerk der „Weird Fiction“ und als Inspirationsquelle für H. P. Lovecraft. Diese Neuauflage von 2025 aus dem Anaconda Verlag präsentiert alle zehn Geschichten in neuer, zeitgemäßer Übersetzung, ein großer Pluspunkt für heutige Leser, die literarischen Horror mit psychologischer Tiefe erleben möchten.
Im Zentrum steht das fiktionale Theaterstück „Der König in Gelb“, ein Werk, das alle, die es lesen, in den Wahnsinn treibt. Diese narrative Idee ist nicht nur literaturhistorisch bedeutsam, sondern schafft eine subtile Form des Grauens: Die Gefahr bleibt unsichtbar und entspringt dem menschlichen Verstand selbst.
Chambers bewegt sich stilistisch zwischen gothischer Romantik und frühmodernem Alptraum. Seine Geschichten thematisieren Wahnsinn, Krieg, Verlust und das Unfassbare. Mal düster, mal poetisch, mal tragikomisch. Die atmosphärische Dichte ist unbestritten, wenngleich sich nicht jede der zehn Erzählungen auf dem gleichen Niveau bewegt.
Besonders beeindruckend gelungen sind: „Die Maske“: kunstvoll, phantastisch, mit überraschender emotionaler Intensität. „Die Demoiselle d’Ys“: melancholisch, rätselhaft, fast schon ein romantisches Zeitspiel
Weniger überzeugend wirken hingegen:
„Das gelbe Zeichen“ und „Rue Barrée“ Hier lässt der Schrecken nach, und die Handlung verliert teilweise an Schärfe und innerer Logik.
Für wen lohnt sich die Lektüre also: Für neugierige Horror-Leser, die verstehen möchten, wie sich das Genre entwickelte, ist dieses Buch ein Muss. Für reine Nervenkitzel-Leser, die rasante Schockmomente erwarten, könnte die Sammlung gelegentlich zu bedächtig wirken.
Die Neuauflage überzeugt dennoch als kultureller Schlüsseltext. Ein literarisches Artefakt, das zugleich unterhält und zur Analyse einlädt.
Fazit:
„Der König in Gelb“ ist ein bedeutendes Werk, das historische Relevanz mit kreativer Innovation verbindet. Die Qualität der Geschichten schwankt jedoch spürbar. Insgesamt: 3 von 5 Sternen – ein solider, manchmal brillanter Klassiker für Leser des stilvollen Horrors.
Eure Nora

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