Lebe ein reiches Leben statt reich zu sterben

Lebe ein reiches Leben statt reich zu sterben

von Bill PERKINS

Meine Bewertung

„Weisheiten für den gealterten Wohlhabenden“

 

Inhalt/Klappentext:

Stellen Sie sich vor, Sie hätten zum Zeitpunkt Ihres Todes alles getan, was Ihnen aufgetragen wurde: Sie haben hart gearbeitet, Geld gespart und sich auf Ihre finanzielle Freiheit im Ruhestand gefreut. Das Einzige, das Sie dabei verschwendet haben, war … Ihr Leben.

Früher oder später sterben wir alle, sodass wir uns die Frage stellen müssen, wie wir das Beste aus unserer endlichen Zeit machen können. William Perkins betrachtet diese Frage als ein Optimierungsproblem: Wie kann man ein maximal erfülltes Leben führen und gleichzeitig die Verschwendung seiner Lebenszeit minimieren? Manche Erfahrungen können nur zu bestimmten Zeiten gemacht werden, daher macht es keinen Sinn Chancen ungenutzt verstreichen zu lassen, aus Angst, unser Geld zu verschwenden. Die Verschwendung unserer Lebenszeit sollte eine viel größere Sorge sein. Indem Sie genau planen, wie Sie mit den Ihnen zur Verfügung stehenden Ressourcen das Maximum an erfüllenden Erfahrungen erreichen, maximieren Sie auch Ihre Lebensqualität.

Dieses Buch ist für diejenigen gedacht, die lebenslange denkwürdige Erfahrungen über das bloße Geldverdienen und -sammeln für die so genannten Goldenen Jahre stellen. Das Leben ist zu kurz für später.

Eigene Meinung:

Ein weiteres Buch der „Reihe Selbstoptimierung“, nur diesmal mit einem doch etwas seltsamen Ansatz.

Anstatt, wie sonst üblich darüber zu philosophieren, wie man in seinem Leben durch Tun und das richtige Mindset Reichtum aufbaut; möchte der Bill Perkins erklären, wie man sein Geld so gut, wie möglich wieder los wird. Am besten sollte man bei seinem Tod den Kontostand Null erreicht haben.

Sollte man bereits einige Bücher zur Verbesserung des Ichs gelesen haben und Parallelen suchen, so findet man diese natürlich auch in „Lebe ein reiches Leben, statt reich zu sterben“ Doch, diese verstand ich hier eher als Randnotizen. Als Randnotizen, weil Perkins davon auszugehen scheint, dass man sein finanzielles Ziel bereits erreicht hat und nun im „Sparmodus“ lebt. Dieser Modus verhindert, dass wir Geld für Dinge ausgeben, welche uns die „unbezahlbaren Güter“ der guten Erfahrungen und Erinnerungen einbringen.

Zugegeben, dieser Ansatz ist hier gut gewählt und regt auch zum Nachdenken an. Finanzielle Ausgaben werden beispielsweise mit Lebenszeit gleichgesetzt. Das Handy kostete nicht 1000 Euro, sondern 40 Arbeitsstunden. Diese 40 Arbeitsstunden hätte man am Ende seines Lebens doch lieber in seinen Erfahrungsschatz investiert. Oder bezahle eine Putzfrau, um dir mehr Zeit für andere, schöne Dinge zu schaffen. Hier nehme ich, langfristig betrachtet, auch meinen persönlichen Mehrwert mit.

Doch nun zu meinen negativ-kritischen Punkten. In meiner Welt beißt sich die Vorstellung am Lebensende mit Null da zustehen mit der Gedanken „wohlhabend zu werden“ oder besser auch zu beleiben. Ja, der Autor versucht diesen Glaubenssatz in seinem Buch aufzubrechen, was bei mir jedoch nicht wirklich gelang. Natürlich kenne ich das Datum meines Todes nicht (zum Glück), und wahrscheinlich habe ich bis dahin noch „zu viel“ Geld auf der hohen Kante, aber es würde mich doch beruhigen. Klar, man lebt nicht für seine Erben und muss keine Millionen hinterlassen, sondern sollte Reisen und Leben solange man es kann und die Energie dafür hat. Ich denke  jedoch, dass jeder mit einem gewissen finanziellen Background ohnehin dieses Leben verfolgt und nicht wie Dagobert Duck alles in seinem Tresor verschanzt.

Hier erkannte ich auch, dass ich wohl die falsche Zielgruppe für sein Buch bin. Mit nicht mal 40 habe ich noch genug Energie und Zeit mein finanzielles Polster aufzubauen und gleichzeitig auch einen Teil davon für „mich und das Leben“ zu verwenden. Meines Erachtens ist die Zielgruppe dieses Buches das (sehr) wohlhabende Klientel ab 60 Jahre. Hier steckt, gemäß Autor, reichlich Geld, aber es wird nicht mehr für das Leben ausgegeben.

Fazit:

Alles in Allem ein durchschnittliches Lesevergnügen. Die Mehrwerte nahem ich im ersten Drittel des Buches mit. Viel Reisen, positive Erlebnisse mit der Familie schaffen, Freizeit generieren… alles Dinge gute Anreize für das eigene Mindset und den Weg ZUM Wohlstand. Jedoch, ab der Mitte des Buches wurde es für mich zu abwegig, um mich ernsthaft damit identifizieren zu können. Vielleicht sollte ich es nochmal mit 65 und 10 Millionen auf dem Konto lesen. Für jüngere Leute, welche vielleicht sogar noch an ihren finanziellen Zielen Arbieiten ist es (noch und meiner Meinung nach) der falsche Ansatz.

Eurer

Freiherr von Löwenstein

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