Die Katzen von Ulthar
„Die Katzen von Ulthar“ – Und weitere Geschichten
von H.P. Lovecraft , Splitter Verlag , Giuseppe Congedo , Antonio Montano
Inhalt/Klappentext:
Die vier Kurzgeschichten, die in dieser in grellem Pulp-Stil gehaltenen Sammlung von Comic-Adaptionen enthalten sind, präsentieren Lovecraft und sein enigmatisches Frühwerk. Sie sind weit entfernt vom Kosmischen Horror des Cthulhu-Mythos und dadurch für geneigte Kenner des Grauens umso reizvoller. »Der schreckliche alte Mann« ist die Geschichte eines hinterhältigen Raubüberfalls, den die Schurken teuer bezahlen müssen, da ihr Opfer äußerst groteske Vorlieben pflegt. »Die Katzen von Ulthar« werden von zwei sadistischen Bauern zu Tode gequält, bis eine Gruppe mysteriöser Wanderer ihr Schicksal mit grausamer Rache vergilt. »Der Außenseiter« handelt von Einsamkeit und Isolation und davon, wie der Traum von einem normalen Leben zum schockierenden Albtraum werden kann. Und schließlich erzählt »Der Hund« vom Schicksal zweier Grabräuber, deren unheilige Gier ihnen zum Verhängnis wird, als sie ein uraltes Amulett von einem holländischen Friedhof stehlen.
„Die Katzen von Ulthar“ – Eigene Meinung:
Mit „Die Katzen von Ulthar“ bringt der Splitter Verlag eine stimmungsvolle Graphic Novel heraus, die vier Kurzgeschichten von H. P. Lovecraft vereint. Allen voran die titelgebende Geschichte über eine Stadt, in der es (aus gutem Grund) verboten ist, Katzen zu töten.
Schon beim ersten Durchblättern merkt man: Hier steckt viel Sorgfalt in der Gestaltung. Die Zeichnungen sind atmosphärisch dicht, detailreich und treffen den Ton von Lovecrafts Geschichten sehr genau. Die typische Mischung aus Geheimnis, Fremdartigkeit und unterschwelligem Unbehagen wird visuell überzeugend umgesetzt.
Die Graphic Novel erzählt die Geschichten nicht einfach nach, sondern schafft einen eigenen Zugang, mit Bildern, die die Stimmung unterstreichen, ohne sie zu überfrachten. Besonders „Die Katzen von Ulthar“ entfaltet durch die visuelle Umsetzung eine Intensität, die den literarischen Text wirkungsvoll ergänzt. Die Zeichnungen fangen sowohl das Bedrohliche als auch das Fantastische dieser Geschichte sehr gut ein.
Auch die anderen drei Geschichten fügen sich stimmig in das Gesamtbild ein. Es entsteht ein kleiner Kosmos, der Lust macht, Lovecraft neu (oder wieder) zu entdecken. Gerade auch für Leserinnen und Leser, die mit seinen oft dichten Texten bisher vielleicht nicht so viel anfangen konnten.
Fazit:
„Die Katzen von Ulthar“ ist eine rundum gelungene Graphic Novel. Visuell stark, stilistisch nah an der Vorlage und mit einer klaren Liebe zum Detail. Für Lovecraft-Fans eine schöne Ergänzung, für Graphic-Novel-Leser:innen ein atmosphärischer Einstieg in die Welt des kosmischen Horrors. Empfehlung für alle, die düstere Literatur mit starker Bildsprache mögen.
Eure Nora