Scarlett & Browne – Die Legendären
„Scarlett & Browne – Die Legendären“
von Jonathan Stroud , cbj Verlag
Inhalt/Klappentext:
Albert und Scarlett rauben sich nun schon eine ganze Zeit lang quer durch die Sieben Königreiche des geplagten Englands, ohne geschnappt zu werden. Auf ihrem Weg gewinnen sie nach und nach Verbündete, die ihnen helfen wollen, die Schreckensherrschaft der Glaubenshäuser zu beenden. Doch das ist nicht die einzige gewaltige Aufgabe, die sie sich vorgenommen haben. Sie wollen auch noch versuchen, Scarletts verschollenen Bruder zu finden. Aber wie groß ist die Chance, dass ein kleiner Junge in einer Welt voller wilder Bestien und grausamer Eiferer überlebt hat?
„Scarlett & Browne – Die Legendären“ – Eigene Meinung:
Was für ein Abschluss! Ich habe den dritten und letzten Band der „Die Outlaws“-Reihe regelrecht verschlungen – und dabei gleichzeitig gelacht, mitgefiebert und gelegentlich laut „Oh nein, das haben sie jetzt nicht wirklich gemacht!“ ausgerufen. Jonathan Stroud hat mit „Die Legendären“ ein furioses Finale hingelegt, das genau das hält, was der Titel verspricht: legendär.
Wie immer brillieren Scarlett und Albert – das chaotischste Duo seit Bonnie und Clyde – mit ihrer einzigartigen Mischung aus Cleverness, schrägem Humor und herrlich unheldischem Heldentum. Die Dialoge sind wieder einmal so spritzig und scharf wie eine frisch gewetzte Machete, und Stroud beweist einmal mehr sein meisterhaftes Gespür für Tempo, Timing und trocken britischen Witz. Zwischen Fluchten, Feuergefechten und sehr fragwürdigen Snacks wird hier nicht nur das Schicksal einer ganzen Welt entschieden – sondern auch, wie viele herrlich schräge Nebenfiguren man auf 442 Seiten unterbringen kann, ohne dass einem der Kopf explodiert.
Ohne zu spoilern – und ich schwöre feierlich, dass ich nichts verrate – kann ich sagen: Stroud hat es geschafft, all die losen Enden zusammenzuführen, ohne dass es sich konstruiert anfühlt. Die Geschichte ist spannend, wendungsreich und trotzdem herzerwärmend. Einige Szenen haben mich laut lachen lassen, andere still schlucken – und eine gewisse Begegnung (ihr werdet wissen, was ich meine!) hätte mich beinahe vom Sofa kippen lassen.
Und ja, ich gebe es zu: Ich habe am Ende ein Tränchen verdrückt. Nicht, weil es traurig war – sondern weil ich einfach nicht wollte, dass es vorbei ist.
Fazit:
Ein grandioses Finale voller Herz, Witz und Abenteuer. Wer Scarlett und Albert bis hierhin begleitet hat, wird diesen Abschluss lieben – und vermutlich genau wie ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurückblicken. Stroud bleibt ein Meister seines Fachs. Diese Reihe gehört ins Regal – und ins Herz.
Eure Nora