William
„William„
von Mason Coile , Heyne Verlag
Inhalt/Klappentext:
Henry, ein brillanter Robotikingenieur, hat die größte Entdeckung seiner Karriere gemacht. Es ist ihm gelungen, ein künstliches Bewusstsein zu schaffen, das er William tauft. Tagelang schließt er sich mit William auf dem Dachboden ein, um ihn zu studieren. Doch etwas scheint mit William nicht in Ordnung zu sein: Er entwickelt Gefühle wie Hass und Eifersucht. Auf die Menschen im Allgemeinen und auf Henry im Besonderen. Gefühle, die er eigentlich gar nicht haben dürfte. Als William beginnt, eine Obsession für Henrys schwangere Frau Lily zu entwickeln, beschließt Henry, William abzuschalten. Er ahnt nicht, welchen Albtraum er mit dieser Entscheidung heraufbeschwört …
„William“ – Eigene Meinung:
Mason Coiles Roman „William“ verschwendet keine Zeit mit langen Einleitungen und beginnt rasant mit einer unaufhaltsamen Abfolge grausiger Ereignisse. Diese Dynamik geht allerdings ein wenig zulasten der Figuren. Weder Henry noch seine Frau Lily konnten mich emotional wirklich erreichen, da ihre Persönlichkeiten und Motive nur oberflächlich beleuchtet werden.
Trotzdem bleibt die Handlung durchweg spannend und fesselnd. Die Atmosphäre ist beklemmend und unheimlich, vor allem durch den ständigen Wechsel zwischen schleichender Bedrohung und abrupten Gewaltausbrüchen.
Mein persönliches Highlight war das überraschende Ende. Es hat mich vollkommen aus den Socken gehauen und die bis dahin eher durchschnittliche Geschichte in ein unvergessliches Leseerlebnis verwandelt. Diese Wendung war ein absoluter Geniestreich und hat bei mir einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen.
Fazit:
„William“ ist ein temporeicher, beklemmender Tech-Horror-Thriller, der mit seiner cleveren Wendung und einem erschreckend realistischen Szenario punktet. Trotz Schwächen in der Charakterzeichnung ein absolutes Muss für Fans düsterer, KI-inspirierter Gruselgeschichten.
Eure Nora