Tribes 1 – Das Heim
Tribes 1 – Das Heim
von Dirk Koeppe
„Gut durchdachte Geschichte einer Welt der totalen Überwachung!.“
Inhalt/Klappentext: Das Jahr 2047 und die Weltregierung überwacht uns. Kinder werden nach Staatslinie erzogen und Waisenkinder werden an Firmen verkauft. Sem ist einem schwedischen Waisenheim. Sein Zimmergenosse Hegard macht ihm das Leben schwer. Und immer wieder kommen Erinnerungen aus der Vergangenheit durchgebrochen. Woher kommt Sem wirklich? Nur Tricy wird zu seinem Lichtblick.
Eigene Meinung:
„Tribes 1 – Das Heim“ ist Dirk Koeppe´s erster Band einer dystopischen Reihe, der sich mit unserer Welt in naher Zukunft als globale Überwachungsvision beschäftigt. Die Masse der Menschheit schwimmt scheinbar freiwillig wie unfreiwillig in diesem System. Abgespalten davon existieren vereinzelte Stämme in der Wildnis, die sich weitestgehend von Technik und dem modernen Leben losgesagt haben. Diese Lebensweise ist dem System natürlich ein Dorn im Auge, das es dringend auszulöschen gilt.
Dirk Koeppe´s Roman beleuchtet beide Fronten mit zahlreichen Charakteren um möglichst vielseitig Einblick in die Handlung zu erlangen. Die Protagonisten sind hier hauptsächlich der Waisenjunge Sem, der sein Dasein zusammen mit vielen anderen Kindern in einem staatlichen Heim fristet, in dem Kontrolle, Überwachung, Kälte und absolute Strenge an der Tagesordnung stehen. Liebe und Zuneigung gibt es nicht und ein Verstoß gegen die Regeln haben harte Strafen zur Folge. Dem gegenüber steht der Stammesangehörige Johannes. Dieser lebt zusammen mit seinem Clan, ein verstecktes, aber freies und unüberwachtes Leben in den Wäldern Skandinaviens.
Geleitet von einer Traumvision um einen Jungen, bricht Johannes in die Stadt auf um seinem Schicksal zu folgen.
Im Vergleich zu vielen anderen Dystopien, die ich bisher gelesen habe, ist „Tribe 1 Das Heim“ einmal etwas anders geschrieben. Zu Beginn hatte ich meine Befürchtungen, mit den zahlreichen Personen, irgendwann den Überblick zu verlieren, wurde aber eines Besseren belehrt und kam zügig voran. Es liest sich spannend und flüssig und man fiebert in der Handlung mit. Die einzelnen Personen sind gut beschrieben und haben alle ihre persönlichen Alleinstellungsmerkmale. Somit waren sie, trotz ihrer Anzahl, auch gut auseinander zu halten.
Bedrückend, kalt und grau, wird das System und deren Umgebung beschrieben und verschafft dem Roman damit genau die richtige Atmosphäre. Aus diesem Grund konnte ich mich mit Sem gut identifizieren und mochte ihn auf Anhieb.
Der Autor hat einen guten Grundstock für einen zweiten Teil geschaffen und man möchte wissen wie die Geschichte um Sem und Johannes weiter geht und ob ein paar der Figuren auch nachfolgend noch eine Rolle spielen.
Fazit:
Die Geschichte hat mit gut gefallen und ich spreche meine Leseempfehlung aus!