Die Ring-Chroniken – Begabt
Die Ring-Chroniken – Begabt
von Erin Lenaris
„Sehr spannende Dystopie! Konnte mich absolut überzeugen.“
Inhalt/Klappentext: Die 16-jährige Emony verfügt über eine Gabe: Sie kann Lügen erkennen. Doch diese Fähigkeit bringt sie in Gefahr, als sie ihre Heimat, die lebensfeindliche Rauring-Wüste, verlässt. Denn es gibt nur eine Möglichkeit, der mörderischen Hitze und dem quälenden Durst zu entkommen – Emony muss eine Ausbildung bei dem Unternehmen beginnen, das die weltweite Wasserversorgung kontrolliert. Rasch kommt sie dahinter, dass ihr Arbeitgeber die Wüstenbewohner betrügt. Der einzig ehrliche Mensch scheint ihr Ausbilder Kohen zu sein, für den sie bald mehr empfindet. Kann sie ihm im Kampf gegen den übermächtigen Gegner vertrauen? Und sind die Lügen noch viel größer als vermutet?
Eigene Meinung:
Na das ist doch mal wieder eine gelungene Dystopie wie sie sprichwörtlich im Buche steht.
Die Autorin Erin Lenaris versteht ihr Schreibhandwerk absolut und schickt uns in eine unwirtliche Umgebung, bei der man förmlich die Hitze und den Wassermangel spürt. Die Lebens- und Überlebensverhältnisse auf dieser mittlerweile ausgezehrten und vom Klimawandel entrückte Welt sind bedrohlich.
Die Menschheit ist in zwei Klassen unterteilt. Zum einen in die Arbeiterschicht, die um jeden Tropfen Wasser kämpft und ihn sich hart verdienen muss und die Oberklasse, die sich auf dem letzten grünen Fleckchen Erde weit entfernt am ehemaligen Nordpol allen Annehmlichkeiten der noch verbliebenen Ressourcen bedient.
Man spürt gut die Atmosphäre der jeweiligen Schauplätze und Lenaris´ Endzeitszenario ist für meinen Geschmack schlüssig und gut durchdacht. Allein die Idee mit dem “Nomen” und das damit der Mensch so viele Möglichkeiten hat, wie zum Beispiel die Überwachung des Gesundheitszustandes, Versendung von Aufträgen und Nachrichten und das Aufbewahren von Daten innerhalb der DNA-Stränge fand ich faszinierend und gleichzeitig erschreckend, da alle Menschen damit förmlich „gläsern“ werden.
Auch die Charaktere waren für mich durchweg überzeugend. Die Protagonistin Emony verhält sich für eine 16-Jährige im Prinzip altersentsprechend, wenn ich das mal so frei behaupten darf. Heißt, an manchen Stellen sehr erwachsen und vernünftig, aber in einigen Situationen auch impulsiv und unüberlegt. Das macht die Geschichte aber gleichzeitig auch so interessant und unterhaltsam. Einzig die Passage, in der sie nicht wirklich Herr ihrer Gefühle bezüglich Kohen war fand ich etwas nervig. Das ist aber auch schon mein einziger Kritikpunkt.
Die Nebencharaktere Felix und Mila passen gut zu Emony. Beide sind vollkommen gegensätzlich in ihrer Persönlichkeit. Felix der ruhelose, quirlige Part und Mila eher ruhig, besonnen und zurückhaltend.
Sehr angenehm empfand ich auch das Tempo der Geschichte, viele Handlungsstränge gingen zügig hintereinander weg und es herrschte ständig eine gewisse Spannung und brenzlige Situationen in denen ich unbedingt wissen wollte was als nächstes passiert.
Jetzt bin ich sehr gespannt, wie die Geschichte der Ring-Chroniken wohl weitergeht und welche Abenteuer Emony noch im Kampf gegen WERT noch zu bestehen hat.
Fazit:
Wer Endzeit-Geschichten und Science-Fiction mag, der ist mit dieser Geschichte gut bedient und darf sich über neues Lesefutter freuen.
Ich spreche für diese Jugend-Dystopie meine Leseempfehlung aus!