Nephilim – Der Schwur

„Nephilim“ – Der Schwur

von Izzy Kramer

Meine Bewertung

Nephilim

Inhalt/Klappentext:

Kaum mehr als zehn Meter entfernt tanzt eine junge Frau im milchigen Schein einer Straßenlaterne. Ihr weißblondes Haar funkelt im Licht. Sein überraschter Blick gleitet über ihr Gesicht, ihren schmalen Leib; und ihre Stimme, die eine sanfte Melodie in einer fremden Sprache singt, fesselt seine Sinne. Etwas so Schönes hat er noch nie gesehen. Sie nennen ihn »Goliath« und »Leviathan«, doch eigentlich hat er keinen Namen. Übergroß, mit weißen Augen und ebenso weißen Haaren, ist er stets ein Außenseiter, der sich mit zwielichtigen Jobs über Wasser hält. An die ständige Einsamkeit ist er seit dem Tod seiner Ziehmutter Sophia längst gewöhnt. Auf der Jagd nach ihrem Mörder durchkämmt er Londons Straßen, nur begleitet von dem letzten Geschenk, das er von ihr erhalten hat. Längst ist er überzeugt, versagt zu haben und sie niemals rächen zu können, bis er eines Nachts eine geheimnisvolle junge Frau trifft, die Sophia verblüffend ähnelt …

Eigene Meinung:

Die Autorin konnte mich zu Beginn ihrer Geschichte erst einmal mit ganz viel London-Liebe begeistern. An Erzählungen mit britischen Setting komme ich ja bekanntlich nie vorbei. Die Beschreibung des Protagonisten „Levi“ (Leviathan) ist Izzy Kramer hierbei unglaublich gut gelungen. Man kann sich gut in die Gefühls- und Gedankenwelt des zwei Meter großen Vagabunden hineindenken. Man verfolgt gespannt sein Aufwachsen, in einer Welt die für ihn nur Einsamkeit, Mobbing und Ablehnung bereithält. Aber auch Levi hat Ecken und Kanten, die ihn aber noch authentischer machen. Toll fand ich sein „abarbeiten“ der einzelnen Aufträge, die er von der Londoner Mafia „Retribution“ erhält um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Ein bisschen hat er mich auch an einen neuzeitlichen Geralt von Riva aus The Witcher erinnert. Levis Herkunft lässt die Autorin lange gekonnt im Unklaren, was die Neugier eigentlich umso mehr vorantreibt und man schwer aufhören kann in der Geschichte weiterzulesen.

Die (Unterirdische)Welt der Nephilim konnte mich allerdings dann nicht sooo sehr überzeugen. Obwohl sich die Autorin sehr viel Mühe gegeben hat eine umfassende versteckte Existenz unterhalb unserer Menschen-Welt zu erschaffen, umso mehr entfernte sich der ursprünglich dunkle und raue Stil der Geschichte beinahe in etwas unbekümmert-drolliges. Zwischen unterirdischen Bio-Supermarkt-Ketten und Parkplätzen für tierische Transportmittel war mir der Einschnitt zur ersten Hälfte des Buches, dann doch etwas zu kräftig. Nichtsdestotrotz mochte ich den eigentlichen Verlauf und den Entwicklungsprozess des Protagonisten Levi. Richtig neugierig bin ich nun auch nach dem letzten Kapitel auf die Fortsetzung, denn die verspricht einen weiteren Konfliktpartner, der die nichtsahnende Gesellschaft der Nephilim bedroht…

Fazit:

Alles in allem ein guter Urban-Fantasy Auftakt mit ausgesprochen viel Ideenreichtum der Autorin und weiterem Potential nach oben. Ich bin gespannt, ob und wie Izzy Kramer ihren Levi zum Helden der Geschichte wachsen lässt.

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