Nightmare Alley

„Nightmare Alley“ 

von William Lindsay Gresham

Meine Bewertung

„Die menschliche Natur ist überall gleich. Alle haben die gleichen Probleme. Sie machen sich Sorgen. Man kann sie alle kontrollieren, wenn man nur herausfindet, wovor sie sich fürchten.“ 

Nightmare Alley

Inhalt/Klappentext:

Willkommen in der Welt der Jahrmärkte und Freakshows. Der junge Schausteller Stanton Carlisle lernt dort die schmutzigen Tricks und wird zum skrupellosen Gauner. Er gibt sich als spiritueller Guru aus, um die Reichen und Schwachen auszunehmen. Es beginnt ein Psychoduell aus Täuschung und Verrat, bei dem nicht länger nur die Zuschauer, sondern alle Beteiligten zu Verlierern werden. Doch sein Spiel der Lügen treibt ihn geradewegs in die Altraumgasse…

Eigene Meinung:

Gresham hat mir echte Gänsehaut beschert. Nicht das diese Geschichte gruselig oder gar unheimlich wäre. Nein, es ist vielmehr die Atmosphäre, die einen förmlich elend zu Mute werden lässt. Man spürt die Tristesse und Chancenlosigkeit des Milieus der amerikanischen Unterschicht um 1920. Gleichzeitig hat sie aber auch unheimliche Faszination bei mir bewirken können. So konnte ich diese Geschichte im Grunde kaum aus der Hand legen um zu erfahren, welches Ende wohl der Protagonist „Stan“ nehmen mag. Und ungelogen, so logisch und vorhersehbar der Ausgang dieser Erzählung war, so habe ich sie bis zum Schluss nicht kommen sehen. Allein dieser Umstand lässt mich „Nightmare Alley“ zu einer meiner Jahresfavoriten machen.

Der Autor, dessen Leben nicht minder tragisch verlief, wie die seines Protagonisten und all den anderen handelnden Personen, hatte einen wunderbaren Schreibstil. Zwar ab und an ein wenig verworren und sprunghaft. Aber man fand immer wieder in die Gedankenwelt des Hauptcharakters beziehungsweise in die Handlung. Das machte es für mich sogar noch etwas authentischer, denn manchmal fühlte es sich an, als hätte man selbst ein Gläschen Whiskey zu viel getrunken.

Der Teil der Geschichte, in der Stan zum spiritistischen Priester avanciert hat mir am besten gefallen. Die unglaubliche List und begnadete Veranlagung aus den Menschen zu „lesen“ und sie mit Illusionen zu täuschen und Stan bedingungslos aus der Hand fressen, hat mich beeindruckt. Gleichzeitig aber auch erschreckt, wenn man hinter den sprichwörtlichen Vorhang schaut und erkennt wie einfach Manipulation funktioniert.

Fazit:

„Nightmare Alley“ lässt sich mit keinem anderen Buch, das ich bisher las, vergleichen. Wer auf dunkle, düstere Geschichten ohne Liebeshandlungen und Happy Ends steht, dem kann ich diese Geschichte wärmstens empfehlen.

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