Blackout
„Blackout“ – Morgen ist es zu spät
von Marc Elsberg
„Von den Kraftwerken wird der Strom im ganzen Land verteilt, wie das Blut im Körper.“
Inhalt/Klappentext:
An einem kalten Februartag brechen in Europa alle Stromnetze zusammen. Der totale Blackout. Der italienische Informatiker Piero Manzano vermutet einen Hackerangriff und versucht, die Behörden zu warnen – erfolglos. Als Europol-Kommissar Bollard ihm endlich zuhört, tauchen in Manzanos Computer dubiose Emails auf, die den Verdacht auf ihn selbst lenken. Er ist ins Visier eines Gegners geraten, der ebenso raffiniert wie gnadenlos ist. Unterdessen liegt ganz Europa im Dunkeln, und der Kampf ums Überleben beginnt …
Eigene Meinung:
Ganz ehrlich, mein erster Gedanke zu Marc Elsberg´s „Blackout“ war: „Was für ein fetter Schinken von Buch!“, mein zweiter: „Was kann man denn zum Teufel 800 Seiten über einen Stromausfall schreiben?“
Aktuelles Fazit? Ja, man kann! Und das sogar so spannend, dass ich diesen „fetten Schinken“ in wenigen Tagen regelrecht verschlungen habe.
Der Autor versteht es, den Leser in Angst und Schrecken zu versetzen, angesichts eines gar nicht so realitätsfremden Szenarios. Mittlerweile ist für mich ein globaler Stromausfall gruseliger, als jede Horde Zombies in anderen dystopischen Romanen.
Die Erzählung ist einmal in die einzelnen voranschreitenden Tage ohne Strom und in Unterkapitel zu den Charakteren und Geschehnissen rund um die betroffenen Länder unterteilt. Mal aus Sicht der handelnden Hauptcharaktere, mal aus der Sicht einzelner Ministerien, Kernkraftwerke und anderen Organisationen. Hört sich erst einmal viel an, wurde aber an keiner Stelle unübersichtlich oder verworren.
Im Allgemeinen liest sich Herrn Elsbergs Schreibstil sehr angenehm und flüssig. Selbst Fachbegriffe, IT-Wortsalat und andere wirtschaftliche Zusammenhänge werden gekonnt nebenbei erklärt, ohne das man sich dabei wie der letzte Dummie vorkommt.
Für mich war es absolut erschreckend, wie schnell doch unser gesamtes System zum erliegen kommt, wenn so etwas scheinbar „banales“, wie der Strom nicht mehr zur Verfügung steht. Zu sorglos und unvorbereitet gehen wir eigentlich alle, oder zumindest die meisten Menschen durch den Tag.
Ob ich mir jetzt einen kleinen Wasser- und Lebensmittelvorrat angelegt habe, verrate ich an dieser Stelle nicht. **hust** Aber auf jeden Fall hat es mein Bild auf die Zerbrechlichkeit unserer Welt nachhaltig beeinflusst und sensibilisiert.
Fazit:
Chapeau! an den Autor für dieses unglaublich durchdachte und wahnsinnig gut recherchierte Werk. Tolle Charaktere und eine durchgehend spannende und bewegende Handlung bis zum Schluss.
In dieser neuen und überarbeiteten Premiumausgabe warten zusätzlich noch eine neue Kurzgeschichte, Interviews und neue Infos und Bilder zur romanbasierenden gleichnamigen TV-Serie mit Moriz Bleibtreu in der Hauptrolle.