Das Lied des Wolfes

„Das Lied des Wolfes“

von T.J. Klune , Heyne Verlag

Meine Bewertung


Inhalt/Klappentext:

Oxnard Matheson ist zwölf, als sein Vater die Familie verlässt. Ox fühlt sich ungeliebt und wertlos – und irgendwie anders als andere Jungs in seinem Alter. Ox ist sechzehn, als die Familie Bennett ins Nachbarhaus einzieht. Die Bennetts sind lebensfroh und charismatisch – und Werwölfe. Ox fühlt sich unwiderstehlich angezogen von dieser aufregenden neuen Welt voll Magie, Freundschaft und Abenteuer. Doch als Ox dreiundzwanzig ist, geschieht ein Mord und nichts ist mehr wie zuvor …

„Das Lied des Wolfes“ – Eigene Meinung:

Zu Beginn dachte ich: Okay, das ist es! Mein Lesehighlight 2025 – wir haben uns gefunden, heiraten bald und bekommen kleine Bücherwelpen. Denn der Schreibstil von T. J. Klune? Absolut mitreißend. Gefühlvoll, poetisch, humorvoll – und stellenweise so berührend, dass meine Augen nicht nur feucht wurden, sondern richtig Regenwald-Feeling aufkam. Ox, der stille Riese mit dem gebrochenen Herzen, und die magisch-mysteriöse Bennett-Familie haben mich sofort abgeholt. Ich war voll dabei – bereit, mit Werwölfen durchs Unterholz zu streifen.

Doch dann … kam die zweite Hälfte. Und sagen wir mal so: Die anfängliche Magie wurde durch eine geballte Ladung Drama-Deluxe abgelöst. Ständig wurde gezankt, gebrüllt, geschmollt und sich gegenseitig (und wiederholt!) Vorwürfe an den Kopf geworfen. Besonders Ox und Joe haben sich da in einer gefühlten Endlosschleife gedreht, bei der ich mehrfach dachte: Jungs, atmet mal durch, macht ’ne Paartherapie – oder holt euch wenigstens einen Rudelberater!

An manchen Stellen wurde es so dramatisch, dass ich das Gefühl hatte, in einer übernatürlichen Daily Soap mit Pelzbesatz gelandet zu sein. Und obwohl ich einiges an Gefühlschaos aushalte – hier wurde es stellenweise wirklich etwas viel. Die Spannung litt unter dem emotionalen Dauerfeuer, und ich hatte zwischenzeitlich Mühe, den Faden nicht komplett zu verlieren (oder das Buch zu werfen).

Aber: T. J. Klune weiß, wie man Emotionen schreibt. Gegen Ende hat mich die Geschichte dann doch wieder gepackt, das Herz berührt und meine Investition in die Figuren belohnt. Ich war versöhnt – nicht ganz begeistert, aber definitiv interessiert genug, um weiterzulesen.

Fazit:

Ein berührender, starker Start mit emotionaler Tiefe, der leider in der Mitte ein bisschen ins Drama-Abseits driftet. Dennoch lohnt sich die Reise nach Green Creek – für die Gefühle, die Magie und die besonderen Charaktere.
Ich werde Band zwei definitiv lesen – denn irgendwo im Wolfspelz steckt noch großes Potenzial!

Eure Nora

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